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Fragen zum Reisen an den Baikal? Im Forum "Abenteuer Reise" antworten die Autoren des Blogs.

Ausrüstung, Visa, Tickets

Die Ajaja-Bucht an einem regnerischen Tag
Die Ajaja-Bucht an einem regnerischen Tag. Ein verwittertes Schild zeigt den Zugang zum Naturreservat an.
Irgendwann im Frühjahr kam die Nachricht vom Baikalplan: "Wir haben euch alle vier in eurem Wunschcamp untergebracht". Nun gab es kein zurück mehr. Wir begannen, uns um unsere Ausrüstung zu kümmern und auch die Anreisevarianten abzuwägen.

Was das Camp anbelangte, so war noch nicht ganz klar, ob es in der Bucht Ajaja am Ufer des Baikal, oder direkt am Frolikha-See sein würde. In beiden Fällen aber würde gelten:
  1. Es gibt keine Verkehrsanbindung über Land,
  2. die Luftlinie nach Severobaikalsk über den See beträgt etwa 50 km,
  3. es gibt kein Handynetz,
  4. es gibt keine menschliche Ansiedlung in der Nähe (Khakusy könnte theoretisch in einem Tagesmarsch erreicht werden),
  5. im Westen liegt der Baikal und in allen anderen Richtungen nur die Taiga des Frolikha-Naturreservates
Das Project nannte sich "Ecopatrol" und sollte eine Kombination aus Trailbau und Unterstützung des Parkrangers beim Betreuen/Überwachen der Wanderer und Besucher sein. Das hörte sich alles spannend an, bedeutete aber auch, dass wir uns, um unsere Ausrüstung selbst kümmern mussten. Nur Zelte und Verpflegung sollten vom GBT gestellt werden, worauf wir uns (was die Zelte anbelangte) aber nicht verlassen wollten.

Somit begann ein fröhliches Online-Shopping zum Komplettieren der Ausrüstung von Fiskars Axt bis Vaudes Ultraleicht-LuMa.

Parallel dazu mussten wir uns für eine Anreisevariante entscheiden, denn davon hing widerum ab, für welchen Zeitraum wir genau das Visum bentragen würden. Ein Touristenvisum ist 30 Tage gültig, daher sind die Reserven nicht sehr üppig. Natürlich gibt es auch Businessvisa u.ä., aber dass wird dann auch entsprechend teurer.

Wir entschieden uns für die klassische Anreise-Variante: Flug nach Moskau und mit der BAM von Moskau nach Severobaikalsk. Unsere Erfahrungen mit der Beschaffung der Zugtickets ähneln denen, die im Thread TransSib mit der Deutschen Bahn im Forum Trekking in Zentral- und Ostasien, Pamir und Sibirien gepostet wurden. Es geht! Aber den oftmals überforderten Kollegen am Schalter sollte man selbst gewisse Hilfestellungen leisten, wie z.B.:
  • Schreibweise der Bestimmungsorte in lateinischen Buchstaben (auf einem Zettel vorgeschrieben)
  • auf Eurodomino verweisen (darauf bestehen, dass es für Russland gilt)
  • darauf bestehen, das Reservierungen ab/bis Moskau im DB-System möglich sind
  • darauf Hinweisen (und selbst dran denken) das Reservierungen erst ab 45 Tage vor der Reise möglich sind (vorher sagt das System irreführend: "keine Plätze frei").
  • zur Selbstkontrolle prüfen: Die Bahn (um z.B. Zugnummer heraus zu bekommen) und Russische Eisenbahn (um Wagonbelegung zu checken - Russischkenntnisse erforderlich)
Nun warteten wir auf die Einladung (Beispiel) des GBT, die wir für die Beantragung des Touristenvisum benötigten.