Bridge of Friendship - Tag 2: Ein Tag für die Infrastruktur
Unsere Campingstelle war wirklich schön ausgesucht, aber einen entscheidenden Nachteil hatte sie - ein Bach war leider nicht in der Nähe. So mussten wir das Wasser aus dem Baikal nehmen, was bei Wellengang nicht ganz einfach wäre. Daher errichteten wir noch unter maßgeblicher Anleitung von Christian einen Steg zum Wasserholen.
Dieser Steg hatte einen weiteren Vorteil. Da zu dieser Zeit die Zedern blühten, war der gelbe Blütenstaub überall und sammelte sich auf dem Wasser des Baikal vor allem im Spülsaum der Wellen am Ufer. Durch den Steg konnte man nun von weiter draußen klares Wasser schöpfen, ohne ins Wasser steigen zu müssen.
Bei all den Arbeiten konnten wir uns aus alten Brettern von Überresten irgendwelcher Holzverschläge bedienen, welche vermutlich von früheren Camps in diesen Dünen hinterlassen wurden.
Die Kochstelle war eine besonders wichtige Einrichtung. Wir sorgten für einen angemessenen Sicherheitsabstand zwischen dem Lagerfeuer und dem brennbaren Umfeld. Schließlich war die Vegetation zur Zeit sehr trocken. Eine umlaufende Bank gestattete es allen, einigermaßen bequem am Feuer zu sitzen.
Eine Ortsbegehung unserer künftigen Baufeldes fand auch an diesem Tag statt. Wir nahmen ein paar Vermessungen vor und legten die Lage der beiden Fundamente fest. Morgen sollte es richtig losgehen.
Nach unserem Tagwerk nutzten wir natürlich die Möglichkeit, in den heißen Quellen zu relaxen. Den Weg über einige hundert Meter bis zu den Quellen würden wir von nun an jeden Abend gehen. Aber auch eine andere Erfahrung - eher eine Plage - würde uns nun allabentlich heimsuchen: Schwärme von blutsaugenden Mücken.
Der Weg zu den Quellen führte durch die wenigen Häuser des Sanatoriums Khakusy vorbei, so auch an einem kleinen Lädchen, wo wir uns auf dem Rückweg mit Kleinigkeiten versorgten. Auf der Bank vor diesem Lädchen mit Blick auf den Baikal genossen wir den Sonnenuntergang über dem Westufer des Sees. Dann ließen wir den Abend am Lagerfeuer ausklingen.