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Der Recke Jenissej und andere Highlights

Das neue Bahnhofsgebäude von Krasnojarsk war 2006 fertig gestellt.Das neue Bahnhofsgebäude von Krasnojarsk war 2006 fertig gestelltDiesmal ist auch der Bahnsteig neu gepflastert und kein Nebel über dem Jenissei vor den Bergen im Osten.Diesmal ist auch der Bahnsteig neu gepflastert und kein Nebel über dem Jenissei vor den Bergen im Osten.Der Recke Jenissej - der wasserreichste sibirische Strom.Der Recke Jenissej - der wasserreichste sibirische Strom.
03.07.06: Der frühe Morgen begrüßt uns in Krasnojarsk. Wir machen einen Morgenspaziergang entlang des Bahnsteigs, der uns voller Geschäftigkeit in der Morgensonne begegnet. Wir stellen fest, dass das neue Bahnhofsgebäude nun fertiggestellt ist und auch der Bahnsteig nun gepflastert ist, wo im letzten Jahr noch Baustelle war. Nur noch ein paar Restarbeiten werden von Bauarbeitern durchgeführt. Der Blick in Richtung Osten ist wie letztes Jahr beeindruckend. Die Bergkette jenseits des Jenissej bildet einen Riegel im Dunst. Nur die Nebelbänke über dem Fluß sind diesmal nicht da. Von hier aus gesehen kann man kaum glauben, dass vor den Bergen noch ein kilometerbreiter Strom fließt.

Nach ein paar obligatorischen Einkäufen und Fotos auf dem Bahnsteig heißt es wieder: Einsteigen! Dann gehts weiter und wir rollen aus dem Bahnhof, zuerst vorbei an den Neubauten von Krasnojarsk und dann auf die Eisenbahnbrücke zu.

Christian macht uns auf ein Werksgelände in Flußnähe aufmerksam. Auf einer großen Fläche stehen Landmaschinen, vor allem Mähdrescher. Dieses Werk sei eines der größten in der ehemaligen Sowjetunion und baute Mähdrescher nach des VEB Kombinates Fortschritt in Lizenz nach.

Dann rollen wir über die Brücke und staunen über den gewaltigen Recken Jenissej, der als der wasserreichste sibirische Strom gilt. Schließlich tauchen wir in die westlichen Ausläufer des Sajangebirges ein.


Taischet - Blick von der Fußgängerbrücke in Richtung Osten, wo sich die BAM von der Transsib trennt.Taischet - Blick von der Fußgängerbrücke in Richtung Osten, wo sich die BAM von der Transsib trennt.An der BAM ändert sich das Bild: Wälder, kaum Landwirtschaft, dafür Forstwirtschaft.An der BAM ändert sich das Bild: Wälder, kaum Landwirtschaft, dafür Forstwirtschaft.Relativ gemächlich zieht die BAM ihre Kurven durch die Taiga.Relativ gemächlich zieht die BAM ihre Kurven durch die Taiga.
Nun wird die Landschaft wieder abwechslungsreicher und zieht mich wie letztes Jahr wieder in seinen Bahn. Es ist dieses Wechselspiel von Taiga und Steppenlandschaft, welches mich fasziniert.

Etwa sieben Stunden fahren wir so - mit einem längeren Halt in Iljanskaja - bis Taischet. Eisenbahnkenner wissen: Hier trennt sich die Spreu vom Weizen. Die Weicheier fahren nach Süden mit der Transsib nach Irkutsk, die harten Kerle aber fahren nach Norden mit der BAM. Na Spaß beiseite, hier in Taischet ist die letzte Gemeinsame Station von alter Transsib und BAM, der Baikal-Amur-Magistrale. Nachdem der Zug Taischet verlassen hat, kann man sehr gut beobachten, wie die beiden Schienenstränge sich aufgabeln, wobei die Transsibirische Liene mit mehrgleisigem Pomp nach Südosten schwenkt, und die BAM-Linie sich bescheiden als weniger befahrene und später eingleisige Strecke sich in Richtung Nordost davonstiehlt.

Die BAM ist anders, als die altehrwürdige Transsib. Man sieht weniger Orte, kaum mehr Landwirtschaft, dafür aber jede Menge Taiga. Die wenigen Orte, durch die wir rollen, sind meist nur Holzverladestationen der Forstwirtschaften entlang der Bahnlinie.

Diese Landschaft wird sich bis Bratsk kaum mehr ändern und das wird gegen Mitternacht sein. Die gigantische Staumauer des Bratsker Wasserkraftwerkes werden wir dann in der Dunkelheit nicht mehr bewundern können, nur die Lichter von Bratsk werden sich im Wasser des riesigen Stausees spiegeln.