Die lange BAM-Fahrt beginnt
Es war gegen 10:00 Uhr, als wir diesen Wartesaal betraten. Um 14:00 sollte unser Zug (Nummer 76 Moskau-Tynda) losrollen.
Wir sprachen uns entsprechend ab, dass mindestens einer einen stetigen Blick aufs Gepäck hatte und wer nicht gerade versuchte, ein Nickerchen zu machen, streunte im Bahnhof umher.
An verschiedenen Kiosken kauften wir Brot, Wurst, Käse, Keckse, Piroggen, Kvas und Mineralwasser. An den Bahnsteigen (Der Kazaner Bahnhof ist, wie die meisten Moskauer Bahnhöfe, ein Kopfbahnhof) schauten wir immer wieder auf die große Anzeigetafel und versuchten auch einen Plan zu finden, auf dem das Abfahrtsgleis zu finden war. Etwas in dieser Art war jedoch nicht zu finden. Wie wir später erfuhren, sind die Abfahrtgleise üblicherweise nicht festgelegt und werden sehr kurzfristig vor Bereitstellung des Zuges angesagt, bzw. auf der Anzeigetafel ausgeschrieben (Was für Nichtsprachkundige wohl die einzige Informationsquelle ist).
Zurück zum Wartesaal. Der Tschetchenienkonflikt und die Anschläge in Moskau haben zu einer verstärkten Präsenz an Sicherheitskräften geführt. Das konnte man schon am Flughafen feststellen und hier auf dem Bahnhof sah man es auch. Milizstreifen schlenderten durch den Bahnhof und kontrollierten gezielt südländisch aussehende Personen.
Ich selbst verzichtete auf ein Schläfchen in der Hoffnung auf meine Koje im Zug und beobachtete das Treiben im Bahnhof.
Ein Hinweis für Personen mit schwacher Blase: es empfiehlt sich, auf dem Bahnhof nochmal die Toilette aufzusuchen, da die Zugtoiletten nach Abfahrt sehr lange (ca. 2h) geschlossen bleiben. Die Zugtoiletten sind nach dem Prinzip der offenen Entsorgung konstruiert (Klappe nach unten auf die Gleise), so dass in den sanitären Zonen von Großstädten die Toiletten von den Wagonbegleitern abgeschlossen werden. Für Moskau ist diese sanitäre Zone extrem weit gefasst.
Schließlich ist es soweit. Der Zug wird angekündigt und ausgeschrieben - weniger als 30 Minuten vor Abfahrt. Viele Reisende setzten sich in Bewegung und verteilen sich auf dem Bahnsteig. Es dauert nochmal etwa zehn Minuten, dann rollt der Zug ein.
Nun beginnt die typische Prozedur des Einlasses. Jeder Wagon wird nur an einem Ende vom jeweiligen Wagonbegleiter (meist Frauen - Provodnitza genannt) geöffnet. Nach einem Blick auf die Fahrkarten und den Pass lässt sie den Fahrgast passieren. Dies könnte man durchaus als Boarding bezeichnen. Ob die Fahrkarten und Pässe gleich einbehalten werden, oder später nochmal eingesammelt werden, hängt vom Andrang und den jewiligen Wagonbegleitern ab. In unserem Falle hieß es (da ich mich als russisch sprechend offenbarte): "Ich komme nachher zu ihnen und sie erklären mir, wie ihre Fahrkarten zu interpretieren sind". Ein klares Zeichen dafür, dass eine unbekannte Art von Fahrkarte nicht zu Zweifeln oder Diskussionen führt, sondern durchaus auf Vertrauen gesetzt wird, eine Erfahrung, die sich wiederholt bestätigte.
Wenn man zu viert in sein Abteil kommt und beginnt, das Gepäck zu verstauen und zur Ruhe zu kommen vergeht doch einige Zeit und man stellt auf einmal fest: der Zug rollt. Dann klopft schon bald die Provodnitza an der Tür des Abteils und nachdem alle Ticketfragen beantwortet sind, hat man mit dem Wagonpersonal praktisch schon Freundschaft geschlossen.
Nun kann das große Relaxen beginnen viele Tage Besinnlichkeit, Landschaften vorbei gleiten sehen, Schlafen und Essen.
Wir sprachen uns entsprechend ab, dass mindestens einer einen stetigen Blick aufs Gepäck hatte und wer nicht gerade versuchte, ein Nickerchen zu machen, streunte im Bahnhof umher.
An verschiedenen Kiosken kauften wir Brot, Wurst, Käse, Keckse, Piroggen, Kvas und Mineralwasser. An den Bahnsteigen (Der Kazaner Bahnhof ist, wie die meisten Moskauer Bahnhöfe, ein Kopfbahnhof) schauten wir immer wieder auf die große Anzeigetafel und versuchten auch einen Plan zu finden, auf dem das Abfahrtsgleis zu finden war. Etwas in dieser Art war jedoch nicht zu finden. Wie wir später erfuhren, sind die Abfahrtgleise üblicherweise nicht festgelegt und werden sehr kurzfristig vor Bereitstellung des Zuges angesagt, bzw. auf der Anzeigetafel ausgeschrieben (Was für Nichtsprachkundige wohl die einzige Informationsquelle ist).
Zurück zum Wartesaal. Der Tschetchenienkonflikt und die Anschläge in Moskau haben zu einer verstärkten Präsenz an Sicherheitskräften geführt. Das konnte man schon am Flughafen feststellen und hier auf dem Bahnhof sah man es auch. Milizstreifen schlenderten durch den Bahnhof und kontrollierten gezielt südländisch aussehende Personen.
Ich selbst verzichtete auf ein Schläfchen in der Hoffnung auf meine Koje im Zug und beobachtete das Treiben im Bahnhof.
Ein Hinweis für Personen mit schwacher Blase: es empfiehlt sich, auf dem Bahnhof nochmal die Toilette aufzusuchen, da die Zugtoiletten nach Abfahrt sehr lange (ca. 2h) geschlossen bleiben. Die Zugtoiletten sind nach dem Prinzip der offenen Entsorgung konstruiert (Klappe nach unten auf die Gleise), so dass in den sanitären Zonen von Großstädten die Toiletten von den Wagonbegleitern abgeschlossen werden. Für Moskau ist diese sanitäre Zone extrem weit gefasst.
Nun beginnt die typische Prozedur des Einlasses. Jeder Wagon wird nur an einem Ende vom jeweiligen Wagonbegleiter (meist Frauen - Provodnitza genannt) geöffnet. Nach einem Blick auf die Fahrkarten und den Pass lässt sie den Fahrgast passieren. Dies könnte man durchaus als Boarding bezeichnen. Ob die Fahrkarten und Pässe gleich einbehalten werden, oder später nochmal eingesammelt werden, hängt vom Andrang und den jewiligen Wagonbegleitern ab. In unserem Falle hieß es (da ich mich als russisch sprechend offenbarte): "Ich komme nachher zu ihnen und sie erklären mir, wie ihre Fahrkarten zu interpretieren sind". Ein klares Zeichen dafür, dass eine unbekannte Art von Fahrkarte nicht zu Zweifeln oder Diskussionen führt, sondern durchaus auf Vertrauen gesetzt wird, eine Erfahrung, die sich wiederholt bestätigte.
Wenn man zu viert in sein Abteil kommt und beginnt, das Gepäck zu verstauen und zur Ruhe zu kommen vergeht doch einige Zeit und man stellt auf einmal fest: der Zug rollt. Dann klopft schon bald die Provodnitza an der Tür des Abteils und nachdem alle Ticketfragen beantwortet sind, hat man mit dem Wagonpersonal praktisch schon Freundschaft geschlossen.
Nun kann das große Relaxen beginnen viele Tage Besinnlichkeit, Landschaften vorbei gleiten sehen, Schlafen und Essen.