Ecopatrol Tag 7 - Die GBT-Weihe
8.8.2005 8:00 Uhr: Heute war formal wieder ein Arbeitstag. Nach dem Frühstück gings zum Müllsammeln. Rund um unsere Campsite, entlang des Strandes der Ajajabucht und der näheren Abschnitte des Trails sollten wir Müll auflesen.
Das dauerte nicht allzu lange. Dennoch kam eine gehörige Menge Müll im Wesentlichen am Strand zusammen, vor allem weg geworfene Verpackungen und Flaschen. Die russische Mentalität hat hier leider noch keinen Sinn für Umweltbewusstsein entwickelt, da die unberührte Natur offensichtlich noch nicht als ein begrenztes Gut empfunden wird.
Eigentlich rechneten wir damit, dass der Müll zum Abtransport nach Sewerobaikalsk in Müllsäcke zu füllen sei, von denen wir ja genügend dabei hatten. Aber den Zahn zog uns Wolodja. Offensichtlich war die Nationalparkverwaltung logistisch gar nicht in der Lage, die Müllentsorgung bis zur Enddeponie durchführen zu lassen. Wolodja berief sich auf die Verrottungszeiten der einzelnen Müllmaterialien und wies uns an, eine Grube als "Minideponie" auszuheben um dort den Müll zu vergraben. Wir taten es so, wie er es wollte. Mehr noch, wir setzten den Müllhaufen in der Grube auch noch in Brand, um das Volumen zu verringern und um Blechdosen mit Lebensmittelresten auszubrennen, damit die Deponie keine Bären anlockt.
Ich machte mich mit Jegor dann noch an ein besonderes Projekt: wir bauten ein Gestell zum Einhängen von Müllsäcken. Dieser Stand direkt am Trail in der Höhe unserer Campsite. Es dauerte ein Weilchen, wurde aber recht solide. Andrej entdeckte diesen Müllsack gleich auch als Ballwurfkorb. Da der Behälter keinen Deckel hatte, mussten wir später noch vorsorglich Löcher in den Boden schneiden, damit der Müllsack bei Regen nicht mit Wasser volläuft und durchreißt.
Nach dem Mittagessen wurde es ernst. Die GBT-Weihe stand uns bevor. Wie bei einem Neptunfest während einer Äquator-Überquerung stand uns einiges bevor:
Das dauerte nicht allzu lange. Dennoch kam eine gehörige Menge Müll im Wesentlichen am Strand zusammen, vor allem weg geworfene Verpackungen und Flaschen. Die russische Mentalität hat hier leider noch keinen Sinn für Umweltbewusstsein entwickelt, da die unberührte Natur offensichtlich noch nicht als ein begrenztes Gut empfunden wird.
Ich machte mich mit Jegor dann noch an ein besonderes Projekt: wir bauten ein Gestell zum Einhängen von Müllsäcken. Dieser Stand direkt am Trail in der Höhe unserer Campsite. Es dauerte ein Weilchen, wurde aber recht solide. Andrej entdeckte diesen Müllsack gleich auch als Ballwurfkorb. Da der Behälter keinen Deckel hatte, mussten wir später noch vorsorglich Löcher in den Boden schneiden, damit der Müllsack bei Regen nicht mit Wasser volläuft und durchreißt.
- Wettfüllen von Wasserflaschen, die im Hosenbund steckten, mit einem Löffel
- Gegenseitiges Anpusten mit Milchpulver
- Springen von einem Brett mit verbundenen Augen
- und einiges mehr in dieser Art.
Nach den erfolgreich durchlittenen Torturen mussten wir den GBT-Schwur ablegen, der von pathetisch-schwachsinnigen Phrasen strotzte. Angefangen damit, dass wie nie die Camp-Kascha verschmähen dürften bis hin zu solchen Sprüchen, dass wir alle Härten und Strapazen des Trailbaus mit Freuden zu erdulden hätten.
Nach dreimaligem "Wir schwören" waren wir echte GBT-ler und erhielten ein GBT-Tuch. Danach waren wir heiter und aufgekratzt, machten Fotos und planten den nächsten Tag, die Überfahrt nach Chakusy.
Jegor und Andrej sollten hier bleiben und das Camp bewachen, die anderen würden mit einer Segeljacht nach Chakusy geschippert werden, was eigentlich nur zwei Buchten weiter südlich lag, aber zu Fuß kaum an einem Tag zu erreichen war.
Unsere Jacht lief auch schon am Abend ein. der Skipper war ein junger Bursche. Er hieß Sascha und hatte eine Sprachstörung - er stotterte. Zu allem Überdruss muss er bei Wolodja einen falschen Ton angeschlagen haben, denn ich bekam mit, wie dieser ihn runterputzte und von Sascha verlangte, der solle die Bucht verlassen und erst morgen früh wiederkommen, um uns abzuholen. Dann stapfte er zu seiner Rangerhütte.
Ich fragte Sascha, was passiert sei. Aber der war ziemlich ratlos und meinte, irgend was habe ihm (Wolodja) nicht an seinem Ton gepasst. Da ich Wolodja inzwischen kannte, dachte ich mir, dass Sascha wohl einfach zu leutseelig mit Wolodja gesprochen hatte, was dem als "Amtsperson" missfallen haben muss. Schließlich bat ich Sascha, uns mit seinem Beiboot zur Rangerhütte zu fahren. Dort versuchte ich zu vermitteln und bat Wolodja, dass Sascha mit der Jacht hier über Nacht vor Anker bleiben könne. Das war leichter, als ich erwartet hatte. Zwar sagte Wolodja noch zu Sascha: "Das nächste Mal überlege Dir gut, wie Du mit mir sprichst", willigte aber ein und meinte, es könne ohnehin über Nacht stürmisch werden, da sei ein geschützter Liegeplatz, wie die Ajaja, auch angeraten. Nachdem wir das also geklärt hatten, begab ich mich wieder in unser Camp und machte mich ans Vorpacken für morgen.
Nach dreimaligem "Wir schwören" waren wir echte GBT-ler und erhielten ein GBT-Tuch. Danach waren wir heiter und aufgekratzt, machten Fotos und planten den nächsten Tag, die Überfahrt nach Chakusy.
Unsere Jacht lief auch schon am Abend ein. der Skipper war ein junger Bursche. Er hieß Sascha und hatte eine Sprachstörung - er stotterte. Zu allem Überdruss muss er bei Wolodja einen falschen Ton angeschlagen haben, denn ich bekam mit, wie dieser ihn runterputzte und von Sascha verlangte, der solle die Bucht verlassen und erst morgen früh wiederkommen, um uns abzuholen. Dann stapfte er zu seiner Rangerhütte.
Ich fragte Sascha, was passiert sei. Aber der war ziemlich ratlos und meinte, irgend was habe ihm (Wolodja) nicht an seinem Ton gepasst. Da ich Wolodja inzwischen kannte, dachte ich mir, dass Sascha wohl einfach zu leutseelig mit Wolodja gesprochen hatte, was dem als "Amtsperson" missfallen haben muss. Schließlich bat ich Sascha, uns mit seinem Beiboot zur Rangerhütte zu fahren. Dort versuchte ich zu vermitteln und bat Wolodja, dass Sascha mit der Jacht hier über Nacht vor Anker bleiben könne. Das war leichter, als ich erwartet hatte. Zwar sagte Wolodja noch zu Sascha: "Das nächste Mal überlege Dir gut, wie Du mit mir sprichst", willigte aber ein und meinte, es könne ohnehin über Nacht stürmisch werden, da sei ein geschützter Liegeplatz, wie die Ajaja, auch angeraten. Nachdem wir das also geklärt hatten, begab ich mich wieder in unser Camp und machte mich ans Vorpacken für morgen.