Ecopatrol Tag 10 - zwischen Baum und Borke
11.08.05 7:30 Uhr: Nach dieser Nacht in der Blockhütte waren alle gut ausgeruht und bestätigten, gut geschlafen zu haben. Tanja war bereits draußen und mit dem obligatorischen Kochen von Tee und Kascha beschäftigt.
Der Grund für unser frühes Aufstehen war die Ungewissheit, wann unser Boot oder wenigststens irgend ein Schiff in die gleiche Richtung fahren würde. Wir packten also unsere Rucksäcke und brachten sie zu einem Unterstand am Anleger, einer Art Picknick-Pavillion mit Dach und Sitzbänken. Dort legten wir Wachen fest - je zwei Mann für je eine Stunde - und gaben dem Rest der Truppe die Möglichkeit, die Wartezeit nach ihren Wünschen zu Verbringen. Die meisten gingen wieder zu den heissen Quellen, einige hingen in der näheren Umgebung herum, kauften Souvenire - bemalte Steine und Ähnliches von einer hier ansässigen Burjatin oder erledigten sonstige Dinge. Helmut entdeckte direkt am Anleger eine Steckdose mit Spannung drauf und nutzte das für eine Elektrorasur.
Für alle, die keine Wache hatten galt aber, stündlich beim Anleger vorbeischauen und die Lage peilen.
Irgendwie hingen wir "zwischen Baum und Borke". Dieser Tag war durch die Ungewissheit des Wartens wie ein verlorener Tag, auch wenn jeder im Einzelnen etwas unternahm.
Es war inzwischen Nachmittag. Wir hatten ein ähnlich opulentes Mittagessen, wie am Vortage, in der Kantine zu uns genommen und hingen am Anleger herum. Die Hoffnung, heute noch hier wegzukommen schwand immer mehr. Ein weiteres Boot nahm Kurs auf Chakusy und kam näher. Nun ja, eigentlich bedeutete das nicht viel - solcher Boote hatten wir heute schon viele kommen und auch wieder fahren sehen. Als es am Anleger festmachte gingen wir mit Tanja wie schon etliche Male zuvor zum Skipper und fragten, ob er 10 Mann zur Ajaja-bucht mitnehmen könne...
Er reagierte etwas befremdlich. Anstatt auf unsere Frage zu antworten, rief er lauthals über den Anleger: "Die Volunteure zur Ajaja-Bucht ganz schnell herkommen und einsteigen!".
Nun ja, das war also unser Boot, nur der Skipper war ein komischer Vogel und kommandierte uns herum oder versuchte es zumindest, denn ich ignorierte seine Zurufe und ließ die Truppe eine Beladekette bilden. Bei der Menge des Gepäcks wäre es einfach nicht anders gegangen. Wenn jeder seinen (schweren) Rucksack selbst über die Reeling hätte bugsieren sollen, wäre es chaotisch und letztlicher langsamer über die Bühne gegangen. Der Skipper kommandierte zwar immer noch rum, aber sein Kapitän (ein älterer Bootführer) sagte ihm: "Lass sie mal, die machen das schon richtig" - leise zwar, aber so, dass ich es noch hören konnte.
Wir liefen nach dem Einschiffen zügig aus und entspannten uns schnell. Schließlich waren wir froh, dass es nun doch noch geklappt hatte und saßen alle Mann auf dem Achterschiff auf Bänken an einem Tisch. Der Skipper schien sich auch entspannt zu haben und war gelassener geworden. Was ihn bewogen hatten, uns zuvor so anzutreiben hatte ich mir mit seinem engen Zeitplan erklärt. Der Kapitän, der als Inhaber eines entsprechenden Patents ein Boot dieser Klasse steuern durfte, war ein ruhiger älterer Mann, der aber ansonsten offensichtlich dem Skipper unterstand. Er bewirtete uns mit Tee, was offensichtlich obligatorisch ist, wenn Passagiere länger als eine Stunde auf dem Baikal befördert werden - zumindest entspricht dies auch meinen späteren Erfahrungen.
Nach etwas mehr als einer Stunde erreichten wir unser Ziel, das Ufer der Ajaja-Bucht. Nach dem Ausbooten, lief das Schiff - es war der "Jermak", dem wir später nochmal begegnen sollten - wieder aus und wir widmeten und dem Zeltaufbau.
Andrej und Egor, die wir gesund und munter vorfanden, halfen uns dabei und auch beim Zubereiten des Abendbrotes, so dass und noch ein entspannter Abend vergönnt war.
Der Grund für unser frühes Aufstehen war die Ungewissheit, wann unser Boot oder wenigststens irgend ein Schiff in die gleiche Richtung fahren würde. Wir packten also unsere Rucksäcke und brachten sie zu einem Unterstand am Anleger, einer Art Picknick-Pavillion mit Dach und Sitzbänken. Dort legten wir Wachen fest - je zwei Mann für je eine Stunde - und gaben dem Rest der Truppe die Möglichkeit, die Wartezeit nach ihren Wünschen zu Verbringen. Die meisten gingen wieder zu den heissen Quellen, einige hingen in der näheren Umgebung herum, kauften Souvenire - bemalte Steine und Ähnliches von einer hier ansässigen Burjatin oder erledigten sonstige Dinge. Helmut entdeckte direkt am Anleger eine Steckdose mit Spannung drauf und nutzte das für eine Elektrorasur.
Für alle, die keine Wache hatten galt aber, stündlich beim Anleger vorbeischauen und die Lage peilen.
Irgendwie hingen wir "zwischen Baum und Borke". Dieser Tag war durch die Ungewissheit des Wartens wie ein verlorener Tag, auch wenn jeder im Einzelnen etwas unternahm.
Es war inzwischen Nachmittag. Wir hatten ein ähnlich opulentes Mittagessen, wie am Vortage, in der Kantine zu uns genommen und hingen am Anleger herum. Die Hoffnung, heute noch hier wegzukommen schwand immer mehr. Ein weiteres Boot nahm Kurs auf Chakusy und kam näher. Nun ja, eigentlich bedeutete das nicht viel - solcher Boote hatten wir heute schon viele kommen und auch wieder fahren sehen. Als es am Anleger festmachte gingen wir mit Tanja wie schon etliche Male zuvor zum Skipper und fragten, ob er 10 Mann zur Ajaja-bucht mitnehmen könne...
Er reagierte etwas befremdlich. Anstatt auf unsere Frage zu antworten, rief er lauthals über den Anleger: "Die Volunteure zur Ajaja-Bucht ganz schnell herkommen und einsteigen!".
Nun ja, das war also unser Boot, nur der Skipper war ein komischer Vogel und kommandierte uns herum oder versuchte es zumindest, denn ich ignorierte seine Zurufe und ließ die Truppe eine Beladekette bilden. Bei der Menge des Gepäcks wäre es einfach nicht anders gegangen. Wenn jeder seinen (schweren) Rucksack selbst über die Reeling hätte bugsieren sollen, wäre es chaotisch und letztlicher langsamer über die Bühne gegangen. Der Skipper kommandierte zwar immer noch rum, aber sein Kapitän (ein älterer Bootführer) sagte ihm: "Lass sie mal, die machen das schon richtig" - leise zwar, aber so, dass ich es noch hören konnte.
Nach etwas mehr als einer Stunde erreichten wir unser Ziel, das Ufer der Ajaja-Bucht. Nach dem Ausbooten, lief das Schiff - es war der "Jermak", dem wir später nochmal begegnen sollten - wieder aus und wir widmeten und dem Zeltaufbau.
Andrej und Egor, die wir gesund und munter vorfanden, halfen uns dabei und auch beim Zubereiten des Abendbrotes, so dass und noch ein entspannter Abend vergönnt war.