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Ecopatrol Tag 5 - Tag der Angler

6.8.05: Heute war Ausschlafen angesagt, was für jeden etwas anderes bedeutete. Für Regina und mich war das etwa um 9:00 Uhr, für manch anderen kurz vor 11. Aber länger Schlafen wäre wohl beim besten Willen nicht möglich gewesen, denn die Hitze im Zelt trieb die letzten Langschläfer hinaus.

Der Weg war oft geprägt von Geröll auf der einen Seite und sumpfigen Abschnitten auf der anderen Seite.Der Weg war oft geprägt von Geröll auf der einen Seite und sumpfigen Abschnitten auf der anderen Seite.Beim Aufzeichnen des Tracks mit GPS, hier am Beginn eines Abschnittes mit Hochwald.
Beim Aufzeichnen des Tracks mit GPS, hier am Beginn eines Abschnittes mit Hochwald.
Die Pläne für den Tag waren unterschiedlich, aber viele hatten eine Wanderung auf dem Programm. Wolodja hatte uns die Auflage erteilt, mindestens jeweils zu dritt aus dem Lager zu gehen. Einige wenige blieben auch im Camp. Drei Jungs - Matthias, Johannes und Jegor - hatten vor, im Frolichasee zu Angeln.

Obwohl wir beide als erste aufgestanden waren, kamen wir als letzte weg. Das lag daran, dass wir nach dem ziemlich späten und sich dahin ziehenden Frühstück auch gleich noch das Mittagessen vorbereiteten. Dann machten wir uns auch auf den Weg. Unser Ziel war der Frolichasee. Auf dem Weg dahin wollte ich den Trail mit dem Garmin vermessen. Einmal den Track aufzeichnen und zudem die markanten Punkte als Waypoints abspeichern.
Das Ergebnis darf als Placemark-Collection bei Google Earth bewundert werden (Das lohnt sich, denn ich habe über alle Punkte eine virtuellen Flug geführt - einfach in der Google Earth Placemark-Toolbar links des Play-Symbol klicken). Direkt in Google Earth öffnen

Dabei konnten wir nochmal gut die verschieden Abschnitte und Schwerpunkte sehen.

Hier sieht man, wie das Unterholz in die lichtdurchflutete Schneise hineinstrebt. Im Hintergrund rechts Erlensträucher und links Krüppelkiefern, die wir an den vorangegangenen Tagen gestutzt hatten. Der Boden ist geprägt von Wurzeln und Geröll.
Hier sieht man, wie das Unterholz in die lichtdurchflutete Schneise hineinstrebt. Im Hintergrund rechts Erlensträucher und links Krüppelkiefern, die wir an den vorangegangenen Tagen gestutzt hatten. Der Boden ist geprägt von Wurzeln und Geröll.
In Talsohlen mit vermehrtem Hochwald kam man am besten durch, aber das war eher selten. Wo es aber keinen dichten Hochwald gibt, führen die guten Lichtverhältnisse am Boden zu vermehrten Wachstum des Jungwaldes und Unterholzes.

Vor allem entlang des freigeschlagenen Trails sieht man, wie das Unterholz in die lichtdurchflutete Schneise hineinstrebt. Erlensträucher und Krüppelzedern (Slanets-Krüppelform der sibirischen Zirbelkiefer) streben von links und rechts in den Weg und müssen nach zwei Jahren bereits wieder gestutzt werden.

Bei zügigem Gang ist man nach etwa eineinhalb Stunden am See. Aufgrund der Spielereien mit dem Garmin brauchten wir etwa zwei Stunden. Zuerst suchten wir die Petrijünger, die wir in der Nähe der Rangerhütte fanden.

Sie waren durchaus erfolgreich und hatten zweimal einen Hecht an der Angel, wobei aber einer sich mitsamt dem Blinker loßgerissen hatte. Der andere Hecht war mit 70 cm ein junger Bursche, aber für die Jungs ein Achtungserfolg.

Sie waren durchaus erfolgreich und hatten zweimal einen Hecht an der Angel, wobei aber einer sich mitsamt dem Blinker loßgerissen hatte.Sie waren durchaus erfolgreich und hatten zweimal einen Hecht an der Angel, wobei aber einer sich mitsamt dem Blinker loßgerissen hatte.Auslauf zum Ablauf: an dieser Stelle fließt das Wasser aus dem Frolicha-See in eine Art Bodden, aus dem dann schließlich das Flüsschen
Auslauf zum Ablauf: an dieser Stelle fließt das Wasser aus dem Frolicha-See in eine Art Bodden, aus dem dann schließlich das Flüsschen "Untere Frolicha" abfließt.
Aus Johannes' Tagebuch: ... Matze stand direkt unten bei der Hütte am Wasser. Gleich nach dem zweiten Wurf hatte etwas angebissen. Nach einem kurzen Kampf hatten wir einen 70 cm langen Hecht draußen. Ich krackelte nach rechts im Wasser über die Steine. Die Füße mussten heute sehr leiden. Dann biss bei Jegor einer an, an der kleinen Angel, bestimmt 85 cm groß, aber er entkam, hatte einfach Blinker mit Haken verschluckt und riss sich los. ...

Als wir die Jungs erreichten hatten sie wohl ihre Anglergeduld bereits aufgebraucht und machten bereits Anstalten zum Einpacken ihrer Utensilien. Wir liefen noch ein Stück in südlicher Richtung am Ufer entlang und fanden sogar ein Plätzchen für ein Bad im See.

Nachdem alle von ihren Wanderschaften zurückgekehrt waren, gab es ein deutlich verspätetes Mittagessen und kurz darauf gebratenen Hecht. Oliver, Helmut und Andrej hatten versucht, die "Untere Frolicha" zu durchqueren und berichteten von ihren Erlebnissen, die uns später (nach unserer Heimkehr) inspirieren sollten, eine Hängebrücke zu planen.