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Baikal-Epilog: Sewerobaikalsk

15.08.05 8:00 Uhr: Die Nacht in den gemütlichen Zimmern und weichen Betten hatten wir nach den Wochen in der Wildnis natürlich paradiesisch empfunden und so waren wir nach dem Aufstehen bester Stimmung. Das Frühstück war auch wieder großartig und opulent, mit Spiegeleiern, Bliny mit Varenje (Pfannkuchen mit selbstgemachter Marmelade) und Brot mit Aufschnitt.

Johannes hatte allerdings etwas Bauchschmerzen und fühlte sich etwas unwohl. Vom vielen Essen am Vorabend, wie er meinte - aber vielleicht war auch der reichliche Vodka zum Abendbrot Schuld daran. Allerdings hatte er am Tag vor der Abreise aus der Ajaja-Bucht auch schon Übelkeitssymptome. Daher legte er sich nach dem Frühstück noch mal hin, während wir im Garten die beiden Zelte aufstellten, damit sie nochmal richtig abtrocknen konnten. Nadja stellte gegen einen kleinen Extra-Obulus ihre Waschmaschine zur Verfügung und fast jeder nutzte die Gelegenheit, ein paar Sachen zu waschen.

Eine Straße im alten Barackenviertel der BAM-Erbauer, wo sich auch das SchTEO befindet.Eine Straße im alten Barackenviertel der BAM-Erbauer, wo sich auch das SchTEO befindet.Hinter dem Bahnhof gehts über eine Fusgängerbrücke, die die Gleise übespannt, weiter in Richtung Stadtstrand.Hinter dem Bahnhof gehts über eine Fusgängerbrücke, die die Gleise übespannt, weiter in Richtung Stadtstrand.Der Stadtstrand von Sewerobaikalsk - allerdings war dies wahrlich kein Badetag.
Der Stadtstrand von Sewerobaikalsk - allerdings war dies wahrlich kein Badetag.
Irgendwann am späten Vormittag traf dann einer nach dem anderen im SchTEO ein. Dort trafen wir Aljona und die russischen Campteilnehmer wieder. Für den GBT füllten wir Fragebögen aus, auf denen wir unser Camp bewerteten. Nebenbei unterhielten wir uns über dies und jenes und es verflog die Zeit. Schließlich verabschiedete sich einer nach dem anderen und wir machten uns in verschiedenen Gruppen auf ins Stadtzentrum. Es gab verschiedene Dinge zu erledigen, wie Essen, Einkaufen, Geld tauschen und das Internetcafe aufsuchen, was man in Zentrum von Sewerobaikalsk alles in einem Radius von 5 Weg-Minuten erledigen konnte.

Die Jugend blieb noch eine ganze Weile im Internet-Cafe und gind anschließend nochmal in ein richtiges Cafe, während Regina und Ich zum Stadtstrand spazierten. Das war ein Fußmarsch von 15-20 Minuten - erst zum Bahnhof, dann über die Fußgängerbrücke, die die Gleise überspannt und schließlich noch ein Stück durch einen Waldstreifen bis ans Ufer. Dieser Tag war wahrlich kein Badetag. Daher schlenderten wir am Ufer entlang in Richtung Hafen und kehrten nach einigen hundert Metern wieder um.

Nachdem wir zurück zum zentralen Platz geschlendert waren, stiegen wir in ein Marschroutentaxi (eine Kleinbus, der eine festgelegte Strecke fährt und bei Bedarf, wie ein Taxi angewunken werden kann - die Fahrt kostete im Stadtbereich 8 Rubel). Es war inzwischen später Nachmittag und auf uns wartete, wie bereits am Tag zuvor Saschas Sauna.

Johannes und Matze im Tauchbecken - die Linse des Fotoapparates beschlägt bereits.Johannes und Matze im Tauchbecken - die Linse des Fotoapparates beschlägt bereits.Oliver und Ich im Relax-Raum der Sauna - Bald kommt der Vertreter für Baikal-Duftöle.Oliver und Ich im Relax-Raum der Sauna - Bald kommt der Vertreter für Baikal-Duftöle.Nach dem letzten Saunagang gönne ich mir ein Bier.
Nach dem letzten Saunagang gönne ich mir ein Bier.
In der Sauna hielten wir uns bestimmt einige Stunden auf. Neben der Sauna, die nach allen Regeln der Kunst als russische Banja angelegt war und dem obligatorischen Waschbereich und Tauchbecken gab es noch einen Aufenthaltsraum, der mit Kunstvollen Holzschnitzereien verziert war. Dort gönnte ich mir nach den Saunagängen noch ein Bierchen.

Während wir noch in der Sauna waren, stellte sich Besuch ein, ein von Aljona vermittelter - ja nennen wir ihn mal so: freischaffender Düfte-Hersteller, der aus einheimischen Pflanzen ätherische Öle in Handarbeit herstellt. Da vor allem die Frauen, Franziska und Regina daran Interesse hatten kam er nun und präsentierte seine Öle. Aufgrund des knappen Timings einigten wir uns darauf, dies im Ruheraum von Saschas Sauna zu machen. Doch schließlich meinten auch einige der Jungs, dass so eine Ampulle Original-Öl aus der Baikalregion, von Hand gewonnen, ein schönes Souvenir sei und kauften ebenfalls etwas. Es gab zu jedem Fläschchen auch eine Art Beipackzettel mit entsprechenden Verwendungstipps.

Schließlich rief und Wirtin Nadja voller Ungeduld zum Abendbrot, da sie wieder Warmes zubereitet hatte, was kalt zu werden drohte.

Es wäre noch zu erwähnen, dass weitere vier junge Leute zu uns gestoßen waren (ich weiß leider nicht mehr genau, ob an diesem Tag oder bereits am Tag zuvor), welche mit Helmut eine große Eurasien-Reise antreten wollten, die im wesentlichen per Zug bis Schanghai und über Zentralasien zurück nach Europa führen sollte. Diese Reise war ein Planungs-Genie-Streich von Helmut und den Link zu seiner großen Eurasia-Tour möchte ich niemandem vorenthalten.

Regina und Ich hatten für heute genug und begaben uns langsam zur Ruhe, während Matthias und Johannes sich nochmal mit den Sewerobaikalsker Freunden trafen um Nadja und Semjon (Aljonas jüngerer Bruder) zum Zug nach Irkutsk zu begleiten.