Ostsibirien adé



Ein typischer Bahnübergang, der den Stellenwert einer Verkehrsader, wie der Transsib verdeutlicht: Auch der gottverlassenste Bahnübergang ist beschrankt und meist mit einer Straßenbarriere versehen.
Ansonsten ist es typischer Tag im Zug. Es gibt nicht viel zu tun, außer relaxen, Landschaften gucken, relaxen, essen, relaxen.
Johannes und Matthias spielten Karten mit ihren Abteil-Genossen Sergej und Nadja. Sergej war ansonsten mit Fisch essen und Bier trinken beschäftigt. Nadja versuchte sich mit den Jungs zu verständigen und schrieb Johannes sogar eine Widmung ins Tagebuch, die ich mal wie folgt übersetze:
"Nie werde ich die Worte Kartoschka (Kartoffel), Suslik (Zieselmaus) und Burunduk (Streifenhörnchen) vergessen, wie Du sie aussprachst."
Die Mitreisenden unseres Abteils kamen mit uns ebenfalls ins Gepräch. Die ältere Dame arbeitete bei der Miliz in Tschita. Das Gothic-Girl war auch aus Tschita und fuhr zum Studium nach Sankt Petersburg.
Irgendwann überquerten wir den Jennisej, den wasserreichsten Sibirischen Strom und rollten in Krasnojarsk ein.
Händler gab es hier nicht so viele, aber Kioske direkt auf dem Bahnsteig, wo wir natürlich wieder einiges einkauften.
Dann ging es weiter und wurde zunehmend flacher. Wir rollten langsam in die zentralsibirische Tiefeben ein. Gleichzeitig rollten wir in den Abend und in die nächste Nacht, während die Sonne uns im Westen hinter den Horizont davon eilte und die Landschaft in der Dämmerung verschwamm.